Das Fliegen vergessen
Berg: Der Kinderchor „Chorällchen“ führt Musical „Das Herz eines Adlers“ auf
Die fröhlich gackernde Hühnerschar wackelt über den Hof ihres Bauerns. Doch einer in ihrer Mitte gehört nicht wirklich dazu: der Adler. Die Sänger des Kinderchors „Chorällchen“ begeisterten in der Gemeinschaftshalle mit dem Musical „Das Herz eines Adlers“.Hinreißend trällerten die 26 Akteure des Kinderchors „Chorällchen“ die Stücke des Musicals „Das Herz eines Adlers“ unter der Leitung von Nicole Stritzinger-Knoll. Die jüngsten Sänger des modernen Chors „Choralle“ machten mit dem Auftritt ihrem Verein alle Ehre. Nicht zuletzt sorgten die Büchelberger Mädchen Alyssa Knoll (Violine) und Johanna Supper (Flöte) für eine erstklassige musikalische Begleitung. Achim Knoll begleitete die Sänger am Klavier.Engagiert erzählte der Chor die Geschichte eines jungen Adlers, gespielt von Linda Stephany. Enya Geiger stellte den Hergang des Musicals vor, während Emma Schwager das Publikum in ihrer Rolle der Erzählerin durch die Geschehnisse lotste: Der Adler hatte durch seinen unfreiwilligen Aufenthalt bei den Hühnern des Bauern völlig vergessen, dass er der König der Lüfte ist. Obwohl er allein optisch in der Hühnerschar auffiel, da er nämlich viel größer und schwarz war, begrüßte ihn das Federvieh freundlich: „Willkommen hier im Hühnerhof“. Der eigenwillige Bauer (Paul Bendel) fütterte den neuen Mitbewohner derweil fleißig an: „Vogel, friss oder stirb.“ Doch selbst die Hühner samt ihrem Gockel (Leon Stephany) befanden: „Ein seltsamer Vogel.“ Eine Wende leitete der naturkundige Mann (Linus Weingärtner) ein. In dem Duett „Er hat das Herz eines Adlers“ lieferte er sich mit dem Bauern einen musikalischen Streit. Entzückend und perfekt im Rhythmus gesungen unterstützte der Hühnerchor. „Lass’ es uns probieren“. Doch selbst als er auf das Dach des Bauernhofes geführt wurde, fühlte sich der Adler nicht zum Fliegen bereit. „Siehst du, ich habe recht gehabt, er ist und bleibt ein Huhn. Siehst du, ich hab recht gehabt, er will nichts and’res tun“, sagte der Bauer. Das immer wieder kehrende „Gagaga“ der Hühner zeugte nicht nur von deren Zweifeln, sondern sorgte auch für Lacher im Publikum. In verschiedenen Varianten versuchte der Hühnerchor, den Vogel zu bestärken. Schließlich führte ihn der naturkundige Mann eines Morgens auf einen Berg und schwor ihn ein: „Adler, du gehörst dem Himmel, nicht der Erde.“ Zögernd bewegte dieser seine Flügel, hob in die Lüfte ab und sang schwebend: „Ich breite meine Flügel aus.“ (arne)